Vergnügen auf dem Tannenboden

Nachdem die Seezunge im Handel ist, habe ich an Weihnachten einen Ausflug gemacht, ohne eines der Restaurants zu besuchen, mit denen ich bei der Arbeit daran zu tun hatte, ganz privat.
Auf dem Flumserberg musste ich dann doch irgendwo auf einen Kaffee einkehren und ging in ein größeres älteres Hotel, etwas abseits des Skibetriebs.

Auch dieses war wieder eine Entdeckung, denn das etwas unscheinbare Äußere verbirgt eine Einrichtung, die noch aus der Bauzeit des Hauses zu sein scheint. In dem Speisesaal mit Blick auf die Churfirsten weist die Galerie der Jagdtrophäen (Reh, Hirsch, Wildschwein) auf einen großen Wildreichtum hin, man sollte mal in der Wildsaison herkommen. Ein Blick in die Speisekarte zeigt eine Rubrik „Das Geheimnis der Fleischlosen“, was neugierig macht, dann auch das Geheimnis zu lüften. Der Kaffee ist mit 4,10 Franken überraschend günstig, und beim Hinausgehen entdecke ich gegenüber der Toilette über einer Türe die Inschrift „Vergnügungssaal“ – da könnte es lustig zugehen.

Also in einer Stunde wieder einiges gelernt:
Es gibt in der Schweiz viel mehr historische Hotels als die mit dem Schild „Swiss Historic Hotel“, auch in einem Skiort muss die Gastronomie nicht teuer sein, und die Schweizer Restaurants bergen noch viele Geheimnisse.

Hotel Restaurant Tannenboden, Flumserberg, www.tannenboden.ch

Nachtrag: Das Hotel wurde im März 2020 abgebrochen und bis Dezember durch einen Neubau ersetzt, der sich an den Hausformen der Gegend orientiert, aber nichts mehr von der Atmosphäre des alten Hotels hat. Beim letzten Besuch kurz vorher haben wir noch mit dem Wirt über die Geschichte des Hauses gesprochen, er sagte aber kein Wort über die Neubaupläne …

Ein Kommentar:

  1. Hallo Herr Brauns

    Vielen Dank für Ihren Bericht. Freut uns, dass sie sich wohlgefühlt haben in unserem Schmucktrückli. Gerne wieder einmal

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