Denk mal – wie Geschichte lebendig wird

Der Erste Weltkrieg ist schon lange Geschichte, seit einer Generation gibt es schon keine Zeitzeugen mehr. Und Kriegerdenkmäler sind ein klassisches „November-Thema“, für das sich heute kaum noch jemand interessiert.Die Eröffnung einer Ausstellung zu einem speziellen Thema hat gezeigt, dass man auch zu 100 Jahre zurückliegenden historische Ereignissen einen Bezug herstellen kann – und dass das Thema durch Jubiläen neue Aktualität bekommt:Im Frühjahr 1917 sind an der Front in Nordostfrankreich etwa 150 deutsche Soldaten in…

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BrĂĽcken bauen, BrĂĽcken verstehen

Über das Thema Brücken bin ich 2008 zum Radtouren-Programm „Der unbekannte Bodensee“ des Kultur-Rädle gekommen – und es ist immer noch eines meiner Lieblingsthemen, weil es so vielschichtig und interdisziplinär ist.Wenn ich von der „Thur-Brücken-Tour“ erzähle, hört sich das etwa so an: Wenn du von Weinfelden aus – oder noch besser von Amlikon aus – an der Thur entlang flussaufwärts bis Bischofszell fährst, hast du zum Thema Brücken das volle Programm: Fußgänger-, Radfahrer-, Eisenbahn- und…

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Ăśber Geschichte schreiben und sprechen

Das zweite Septemberwochenende steht für das Ferienende (zumindest hier in Baden-Württemberg) – in Frankreich ist es die Zeit der „Rentree“, wo nach der Sommerpause das gesellschaftliche und politische Leben wieder beginnt.An diesem Wochenende ist traditionell auch der Europäische Denkmaltag, der immer das Monatsthema in meiner Architekturrubrik „Seeraum“ ist. Dieses Jahr war ich am Samstag in Arbon und am Sonntag in Konstanz, jeweils bei mehreren Veranstaltungen und Führungen, und an beiden Orten wurde aufgezeigt, wie die…

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Radelnde Senioren am Bodensee

Die Radtouren der letzten Zeit – zuletzt mit Seniorengruppen aus Niederösterreich und Tirol – haben mir wieder mal gezeigt, was beim Publikum gut ankommt: Ich zeige, was nicht in jedem Reiseführer steht – oder wie es früher in den Merian-Heften hieß: „So steht es nicht im Baedeker“. Ich zeige das, was oft gerade neben den bekannten Sehenswürdigkeiten zu finden ist, wie in Stein am Rhein das Römerkastell gerade gegenüber auf der anderen Rheinseite. Dabei zeige…

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Vom LEGO-Haus zum Architekturforum

Meine Architektur-Geschichte  Auf die Frage, warum und seit wann ich mich fĂĽr Architektur interessiere, erzähle ich meistens von familiären Prägungen, von einem Onkel, der Architekt in DĂĽsseldorf war. Die längere Version ist etwas vielschichtiger.In meiner Kindheit in den 60er Jahren (Kindergarten und 1. – 3. Klasse in MĂĽnchen) war LEGO noch ein Baukastensystem, mit dem Kinder aus wenigen Typen von Bausteinen fast unendlich viele verschiedene Häuser bauen konnten – heute verkauft die Firma nur noch…

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Vor 30 Jahren: Mein erster „Bodensee“

Mein erster Bodensee-Reiseführer ist vor ziemlich genau 30 Jahren erschienen. Wenn es ein Auto wäre, könnte ich jetzt ein H daraufkleben. (Für die Schweizer: Das H am Ende von deutschen Autokennzeichen ist ein Symbol für „Oldtimer“, die damit bestimmte Steuervorteile bekommen.)  Es ist schon erstaunlich, wieviel sich bei den Reiseführern in dieser Zeit konzepfionell geändert hat. Schon das Layout war im Vergleich zu heute eine „Bleiwüste“, mit langen Texten ohne Zwischentitel. Für weitere Informationen hatte…

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Die Seezunge beantwortet Fragen

eines der getesteten Restaurants

Die Seezunge 2022 ist gerade ausgeliefert, dieses Mal ist sie erst nach Weihnachten aus der Druckerei gekommen.Von mir sind darin zwei „Restaurant-Empfehlungen“: ein Aussichtslokal oberhalb von Dornbirn und ein auf Cordon Bleus spezialisiertes Restaurant in Kreuzlingen. Die Ammenegger Stuba ist in einer Lage, von der fast immer das Nebelmeer von oben zu sehen ist. Und das Grödeli war für mich die Gelegenheit, ein typisches Schweizer Gericht kennenzulernen, in dem Fall aus Kalbfleisch mit Bergkäse und…

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Bodensee für Kinder – zum Zweiten

Sodele, jetzt ist wieder ein Buch von mir erschienen: der „Bodensee mit Kids“, im Bruckmann Verlag in München.Auf die Frage, wie ich dazu komme, einen „Kinder-Reiseführer“ zu schreiben, gibt es zwei einfache Antworten: Die erste Ausgabe des Buches ist vor elf Jahren erschienen, und ich hatte damals als Ko-Autorin eine Kollegin, die zwar weniger Erfahrung mit dem Bücherschreiben, aber zwei kleine Kinder hatte. Und wer mich etwas kennt, weiß auch, dass es mir nicht schwerfällt,…

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RĂĽckblick: Bodensee-Hefte

Ein Facebook-Kontakt – mit dem damaligen Chefredakteur Matthias Nold – hat mich kürzlich an meine Mitarbeit an der Zeitschrift Bodensee-Hefte erinnert, die von den 50er Jahren bis ins Jahr 2000 ein renommiertes grenzüberschreitendes Kulturmagazin war. Vor allem in den zwei Jahrzehnten der Nachkriegszeit hat sie die Region tatsächlich verbunden, und wer auf dem Flohmarkt Hefte aus dieser Zeit findet, sollte die Gelegenheit nutzen. Es ist eine wahre Fundgrube für die Kulturgeschichte der Region, aber auch…

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Hochalp mit Gipfelbeiz und Weitsicht

Wenn ich auf einen Berg steige, hat es meistens zwei Gründe: Erstens auf einen Berg steigen, zweitens etwas über einen Berg oder das Bergrestaurant schreiben – und oft schauen, ob sich seit meinem letzten Besuch etwas geändert hat. Am Sonntag waren wir auf der Hochalp (1530 m) im Appenzeller Hinterland, südwestlich von Urnäsch. Über sie habe ich schon in meiner ersten gastronomischen Geschichte im akzent geschrieben (Restaurants über der Nebelgrenze, 3/2002), und in meinem letzten…

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