Heute sollte die Frankfurter Buchmesse beginnen. Am Donnerstag wäre ich wie üblich mit dem Frühzug nach Frankfurt gefahren, um beim Empfang der Schweizer Verlage schon mal das Neueste aus dem Land der schönen Bücher zu sehen und die Leute zu treffen, die sie machen. Nach Jahrzehnten ist das der erste Oktober ohne Buchmesse. Dabei waren es immer die zufälligen Begegnungen, die den Reiz der Messe ausgemacht haben, wie letztes Jahr die ebenfalls langjährige Messebesucherin, die ich fast 15 Jahre lang nicht gesehen habe.
Meine Messetage waren in den letzten Jahren meistens eine Mischung aus fest ausgemachten Verlagsterminen, durch die Hallen flanieren auf der Suche nach anregenden Neuheiten bei eher kleinen Verlagen und den kleinen Auszeiten drauĂźen am Kanal oder in den ruhigen Ecken der Messehallen.
Weil die Buchmesse praktisch nur online stattfindet, muss ich die Pflege der Verlagskontakte auf eine Liste von Mails und Telefongespräche verteilen – und zu den wichtigsten werde ich wohl das eine oder andere „Reisli“ machen. Einen Verlagstermin hatte ich letzte Woche in München, zu einem anderen fahre ich demnächst mit einem Manuskript und einem Fotoordner in der Tasche, und meinen „Hausverlag“, den Midas Verlag in Zürich, sehe ich sowieso regelmäßig. Die Lektoratsarbeit für ihn ist praktisch abgeschlossen, jetzt kommt wieder ein kreatives Projekt über ein Schweiz-Thema.
Was durch den Ausfall der Buchmesse definitiv entfällt, ist der Heimatbesuch in Frankfurt, aber dafür gibt es auch andere Anlässe.
Reisli: CH-Deutsch fĂĽr kleine Reise (max. 1 Tag), kann auch bis ans andere Ende der Schweiz gehen