Meine Lesung am Freitagabend in der Konstanzer Zimmerbühne war für „Corona-Verhältnisse“ gut besucht (33 zahlende Gäste), und nach den Reaktionen der Leute haben die Texte tatsächlich in die Rubrik „Komisches“ gepasst.
Um mich vorzustellen, habe ich einfach von den Themen erzählt, über die ich in den letzten Wochen geschrieben habe und die ich demnächst auf dem Tisch habe: Bodensee mit Kids, Kirchenführer, Schweiz-Projekt, Wanderung gegen die Sonne u.a.
Die erste Hälfte, bis zur Pause, war eine Art Blütenlese von Textelementen aus Büchern der letzten 20 Jahre, die unter dem Aspekt der (absichtlichen oder unfreiwilligen) Komik ausgewählt waren. Besonders ergiebig war dafür der „Schwabenführer“ von 2010, in dem es eigentlich um Gratis-Angebote in der Region ging, ich hatte aber die Möglichkeit, an die Grenzen des Themas zu gehen, bis zu Barfußwegen und Begegnungen mit Nacktwanderern. Aus dem Bodensee-Buch mit den 101 Orten zum Verweilen habe ich die von der Lektorin gerade noch akzeptierte Geschichte von dem kleinen Badesee ausgewählt, der nicht nur anonym bleiben, sondern auch nicht fotografiert werden wollte.
Nach der Pause kamen die etwas längeren komischen Texte, von dem Bericht über den alpinistischen Herrenabend über Französische Spuren in Konstanz („vom Bordell bis zur Baguette“) bis zur Unterwassergrenze im Untersee, die ihren Ursprung in einem seemannsgarnartigen Gag eines Fischkutterkapitäns im Grenzmeer nördlich von Sylt in den 60er Jahren hatte.
Die angekündigten „literarischen Jugendsünden“ gab es am Anfang und am Ende, mit dem Hinweis, dass ich das litararische Schreiben dann bald zugunsten des journalistischen aufgegeben habe – und bei deren Entstehung viel längere Haare hatte.
Das Plakat mit den „Schönsten Ortsnamen vom Bodensee“ (2007 im Waldgut Verlag, Frauenfeld) als Finale ist mir nach den literarischen Zugaben gerade noch eingefallen, mit der aus der Appenzeller Bahn zitierten Ansage „Lustmühle – Halt auf Verlangen“.