Am 1. Mai und in den letzten Tagen habe ich eine kleine Arbeit gemacht, die inhaltlich diesem Tag angemessen ist und im Grenzgebiet zwischen Arbeit und Ehrenamt liegt: meinen Beitrag zu einer 150-jährigen Geschichte der Druckergewerkschaft in Konstanz überarbeitet.
Was vor knapp zwei Jahren mit der Gründung eines Festkommitees zur Vorbereitung einer Jubiläumsveranstaltung angefangen hat, ist bis heute ein ganz komplexes Projekt geworden: Aus der gewerkschaftlichen Projektgruppe wurde eine intensive Zusammenarbeit mit einem Studienprojekt mit KommunikationsdesignerInnen der HTWG Konstanz, aus der geplanten Broschüre wurde ein ganzes Buch mit Karten und Infografiken, und aus dem Jubiläumsfest wurde ein ganzes Paket von Veranstaltungen, von der Ausstellung bis zu Stadtführungen.
Dabei gab es nicht nur unterschiedliche Vorstellungen von der Vermittlung des Themas (aufgrund unterschiedlicher Generationen und Lebenserfahrungen), sondern auch sprachliche Lernprozesse. Wir mussten den Studierenden die Grundbegriffe der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung beibringen – und von ihnen lernen, wie die kurz vor der Jahrtausendwende geborenen Kommunikationsdesigner denken und ticken. Nach den ersten gemeinsamen Sitzungen im Herbst wussten sie, dass der „Organisationsgrad“ sich nicht darauf bezieht, wie gut wir das Projekt organisiert haben, sondern auf den Anteil der Lohnabhängigen in einem Betrieb, die in einer Gewerkschaft organisiert sind.
Und als das Programm unter dem Motto „Druck. Machen.“ praktisch schon fertig war, kam die Corona-Krise. Vorher konnten die Ergebnisse des Projekts noch bei der Präsentation der Abschlussarbeiten vorgestellt werden (siehe Fotos).
Nun verzögert sich alles in den Herbst, einige Veranstaltungen können erst nächstes Jahr durchgeführt werden oder müssen ganz ausfallen. Aber das Buch kann und soll – mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen – fertig werden.